Möbelindustrie der DDR         

Eine Spannende Geschichte

Die sieben Möbelkombinate und das Kombinat HBM sind durch folgende Daten charakterisiert.

                              

   Übersicht über die Möbelkombinate 1979

Die Begriffe haben folgende Bedeutung:
VbE = Vollbeschäftigteneinheiten, Umrechnung von Teilzeitmitarbeitern auf Vollzeit
IWP = Industrielle Warenproduktion auf Basis des Industrieabgabepreises
AP = Arbeitsproduktivität, berechnet als Quotient von IWP/ Arbeitszeit in VbEDie Beurteilung der Wirtschaftlichkeit mit HIlfe der Arbeitsproduktivität zeigt die Reihenfolge:

1.  VEB Polstermöbelkombinat Oelsa- Rabenau
2. VEB Möbelkombinat Ribitz- Damgarten
3. VEB Möbelkombinat Dessau

Gegründet wurden die Kombinate 1979, das Kombinat Dresden erst am 01.01.1980.

Die Kombinate sind vom Grundsatz her territorial organisiert. Die erste große Ausnahme ist die Bildung des Polstermöbelkombinates Oelsa- Rabenau. Das Kombinat liegt territorial im Einzugsbereich von Dresden und wäre daher Bestandteil des Kombinates Dresden. Gegründet wurde es wahrscheinlich durch den Einfluss des späteren Generaldirektors Klöffler auf die Kreisleitung der SED. Diese Inkonsequenz wurde zum 31.12.1985 durch Auflösung und Eingliederung der Betriebe in das Kombinat Dresden beseitigt.  Der VEB Innenprojekt Halle lag im Einzugsbereich des Kombinates Dessau. Auf Grund eines hohen Exportanteils hat wahrscheinlich die Bezirksleitung der SED Berlin die Angliederung an das Möbelkombinat Berlin veranlasst. Das Möbelkombinat Dessau wurde ebenfalls zum 31.12.1985 aufgelöst, eine eindeutige Begründung lässt sich in den Unterlagen des Politbüros nicht finden. Ziel der Auflösung der beiden Kombinate war die Schaffung größerer Verbände wie in der Wirtschaft allgemein üblich. Das große Problem der Möbelindustrie – die Zersplitterung in 10 000 Produktionsstätten – konnte nie gelöst werden. Ein weiteres Problem, der fehlende Maschinenbau für die Holzindustrie, ist Gegenstand der entsprechenden Seite.